Der Ernährungskompass von Bas Kast

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Worum geht es?

Der Ernährungskompass ist eine Übersicht zum aktuellen Stand der Forschung in Sachen Ernährung. Bas Kast, selbst in gesundheitlichen Schwierigkeiten mit Anfang 40, ist auf der Suche nach einer Lösung seiner zuvor ungekannten Probleme. Sein Körper führt ihm deutlich vor Augen, dass sein bisheriges Konzept „out-train a bad diet“ nicht wirklich funktioniert.

An der Ernährung will er also ansetzten, stellt dann aber fest, dass dies gar nicht so einfach ist.

Schlimmer noch als in der Fitness ist es in der Ernährung heute selbst für die Interessierten unter uns, immer schwieriger einen echten Überblick zu behalten; Fakten von Mythen zu unterscheiden und Dogmen von Sinnvollem.

Bas nutzt jetzt seine Fähigkeiten als Journalist und begibt sich auf eine große Recherche. Er trägt hunderte wissenschaftlich Studien zu dem Thema zusammen und, wertet sie aus. Dann bringt er alles in eine Form, die uns hilft, den aktuellen Stand der Wissenschaft zu überblicken.

Inhalte des Ernährungskompass

Einen großen Schwerpunkt setzt er dabei auf die Makronährstoffe (Protein, Kohlenhydrate und Fett) und erläutert ihre Wirkungsweise und Bedeutung in der Ernährung ausführlich. Er setzt sich dabei auch mit einer Reihe von Mythen der Ernährung auseinander wie etwa „Fett ist schlecht“, „Fleisch sowieso“ und vor allem „die gesättigten Fettsäuren sind reines Teufelszeug“. Er stellt fest, dass an diesen Mythen, die oft zu Dogmen wurden, wenig dran ist.

Alle drei Nährstoffe gehören zu einer gesunden Ernährung; Schwerpunkte können in bestimmten gesundheitlichen Konstellationen (z.B. Insulinresistenz) natürlich sinnvoll sein.

Er macht einige wenige Ausnahmen, wie bei dem flüssigen Zucker (Cola, Brause etc.), von dem er grundsätzlich abrät. Bei allem anderen wie „Low Carb“, „Keto“, „Vegan“ und co. fasst er den wissenschaftlichen Stand zusammen, was am Ende darauf hinausläuft, dass all das in bestimmten Situationen durchaus gut sein kann, aber am Ende keine dieser Philosophien die einzig Wahre und Richtige ist.

Im Grunde führt die Zusammenfassung eher dazu, dass sich folgendes Muster als Kompassnadel durchsetzt: ausgewogen, hohe Qualität bei den Produkten und minimale industrielle Verarbeitung. Vollkorn ist besser als Weißmehl. Es gibt gute Fette wie aus der Avocado, Leinöl oder Fisch. Hülsenfrüchte wie Linsen oder Bohnen sind echte Ernährungswunder. Dies sind nur ein paar der Anhaltspunkte, die diesem Buch zu entnehmen sind.

Dazu erfährt der Leser noch viel Ergänzendes, wie etwa von Nahrungsergänzungsmitteln, dem Nutzen des Sports, dem Trinken von Tee, Kaffee oder Milch bis hin zum Fasten.

Der Kompass im Kompass

Während andere nicht vereinfachende Analysen den Leser verwirrter als vorher hinterlassen können, schafft Bas Kast es, all das Wissen so zusammenzufassen und aufzubereiten, dass man tatsächlich einen Kompass erhält, um zu einer gesunden, sinnvollen Ernährung zu kommen.

Das Buch arbeitet dazu auch mit verschiedenen Ebenen der Zusammenfassung, zu den detaillierten Kapiteln kommen die Zusammenfassungen und Ernährungsempfehlungen und last but not least ein Satz von aufschlussreichen Grafiken, die selbst beim Hörbuch als PDF angehängt sind.

Mein Fazit zum Ernährungskompass

Der Ernährungskompass wird seinem Namen gerecht. Die schlichtweg beste Zusammenfassung, die ich bisher gelesen habe zu dem Thema. Mehr noch, ohne einem Dogma zu verfallen ist der Ernährungskompass eine echte Hilfe für das tägliche Leben, wirkt umfassend und dabei doch greifbar und anwendbar.

Auch spart der Autor nicht damit, seine persönlichen Erkenntnisse und wie er sie in seiner täglichen Ernährung anwendet einzustreuen. Das macht das Buch greifbarer und authentischer, ohne in eine Anekdotensammlung zu verkommen.

Eine klare Lese- oder Hörempfehlung. Ich selbst habe das Buch bei Audible gehört und war auch von dem Sprecher Herbert Schäfer wirklich begeistert.